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Strich für Strich zum Wirtshaus

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Unslebener nahmen die Sanierung ihres Gasthauses „Krone Schenke“ selbst in die Hand

Der Count Down läuft, nun steht die Eröffnung des ersten genossenschaftlichen Gasthauses an diesem Freitag unmittelbar bevor. Etwas später als ursprünglich vorgesehen nimmt die „Krone Schenke“ in Unsleben am 23. November den Betrieb auf, schon vorher, am 15., dürfen sich Besucher bei einem Tag der offenen Tür ein Bild von dem einmaligen Gemeinschaftsprojekt machen.

Die Tatsache, dass die Wiederbelebung der historischen Gaststätte als Gemeinschaftsaufgabe mit vielen freiwilligen Helfern bewerkstelligt worden ist, erkläre auch den verschobenen Eröffnungstermin, schildert Genossenschaftsvorsitzende Gertraud Balling. „Obwohl zahlreiche Handwerker unter den Helfern sind, kommen Fachfirmen mit ihrer besseren Ausrüstung natürlich schneller voran.“ Außerdem müsse man bedenken, dass die Helfer ihre Freizeit für die Sanierung opfern und nicht stets zur Verfügung stehen. Auch das miserable Wetter im Frühjahr hat den Zeitplan zurückgeworfen, ebenso habe das Genehmigungsverfahren länger gedauert als gedacht.

Die letzte Schraube fehlt noch

„Aber nun ist es doch so weit“. Draußen seien die Außenanlagen zwar noch nicht ganz fertig, was aber den Betrieb im Haus nicht beeinträchtige. Auch innen „ist noch nicht die letzte Schraube drin“, aber davon werde der Gast nichts mitbekommen.

Stolz ist die Verantwortliche des Umbaus, was ihre Helfer seit Aufnahme der Arbeiten vor fast genau einem Jahr alles geleistet haben: Außenputz, Dach, Heizung, elektrische und sanitäre Installation erneuert, neue Fenster eingebaut, neue Küche installiert und vieles mehr. Überall waren neben den Fachfirmen Helfer aus dem Dorf beteiligt. Der Innenausbau der Gastwirtschaft ist komplett in Eigenleistung geschafft worden.

90 Mitglieder hat inzwischen die Genossenschaft, die Hälfte davon arbeitete aktiv am Umbau mit und brachte knapp 5000 Arbeitsstunden ein. Hinzu kommen 20 ehrenamtliche Helfer mit etwa 800 Arbeitsstunden.

Dank der starken Beteiligung kann der Kostenrahmen voraussichtlich gehalten werden. Einen Koch gibt es auch schon – in Doppelfunktion, denn Heribert Heuring steht nicht nur in der Küche, er ist auch Betriebsleiter des Gasthauses. 30 Jahre Berufserfahrung durch seine Tätigkeit in mehreren renommierten Restaurants mit regionaler Küche bringt der Mellrichstädter mit. Das schlägt sich auch auf der Speisekarte nieder. Schwerpunkt sind fränkische Gerichte vor allem aus heimischen Produkten. Fleisch kommt teilweise direkt aus Unsleben, Forellen werden in eigenen Teichen gefangen. Darüber hinaus ist vorgesehen, Landwirte aus der Umgebung zu berücksichtigen, „wenn der Betrieb erst einmal richtig am Laufen ist“, bekräftigt Heuring und stellt dabei seine Speisekarte vor, auf der sich illustre Speisen wie Streutal-Ziegenrücken auf Thymiansoße, Filets der Regenbogenforelle mit Wurzelgemüse und Steinpilzchampignon sowie eine Rhöner Kartoffelsuppe unter anderem finden. „Wir sind keinesfalls ein Gourmetrestaurant“, betont Heuring, sondern wollen „gut bürgerliche, regionale Küche“ pflegen und ortsübliche Preise verlangen.

Regionale Küche und Musik

Kostproben können die Besucher am Freitag beim Tag der offenen Tür nehmen. Dann werden nicht nur alle Gerichte, die später einmal auf der Speisekarte stehen, angeboten, am Abend ist auch noch ab 19 Uhr offenes Wirtshaussingen mit dem Chor „Agrabella“ vorgesehen. Das Haus ist an diesem Tag von 11 bis etwa 22 Uhr geöffnet. Nach dem regulären Start am 23. November ist das Haus außer montags und dienstags von 10.30 bis 23 Uhr geöffnet, warme Küche gibt es von11.30 bis 14.30 Uhr und 17 bis 21 Uhr. Die offizielle Eröffnung ist für das Frühjahr vorgesehen, wenn auch der Biergarten hergerichtet ist.